Moin,
ich hatte bei uns in der Firma im Rahmen einer Händlerschulung, an der ich teilnahm, die Möglichkeit, zur Vorführzwecken, meinen Wagen nochmal auf der Anlage zu vermessen, denn, alle Autos sind ab Werk schief und weit weg von sauber und ordentlich, das es zu viel Geld kostet, was die Aktionäre nicht hergeben wollen. Wer Wolfgang Weber kennt, weiß das er eine Koryphäe ist in Sachen Motorsport und Fahrzeugeinstellung / Setup.
Er war sehr überrascht, da der Kollege von mir, welcher mein Fahrwerk eingebaut und vermessen hat, ganze Arbeit geleistet. Dabei fiel mir auch auf, das er kein McPerson von hat, sondern Mehrlenker. D.h. er hebt das Rad, verändert aber die Spur dabei nicht. Oder anders gesagt, man fährt über eine Unebenheit und der Wagen dreht sich deswegen nicht ein.
Das konnte man auch feststellen, wenn man ihn aus der Federhebt und die Räder trotzdem die Richtung nicht ändern, was bei McPerson leider dazu gehört, wenn man billige Vorderachsen baut.
Ich hatte gehofft, man könne was optimieren, aber das hat schon Spaß gemacht.
Hatte mal vor vielen Jahren, Wolfgangs Buch gelesen, was sehr aufschlußreicht ist und einem so Sachen wie "Tuning" abgewöhnt.
Denn, wenn man genau weis, was es einem am Auto versaut, will man es nicht mehr.
Beispiel, Heckspoiler.
Mit dem neuen Teil am Auto mal so richtig schnell in die Kurve fahren. Auto untersteuert, Leitplankenkontakt vorprogrammiert.
Warum? Weil man sich ohne saubere Aertodynamik das Gleichgewicht am Wagen zerstört. Aero muß gemessen werden im Windkanal.
25mm Spurverbreiterung, man versaut sich 2 wichtige Wege, welche fürs saubere Fahren vom Hersteller so als perfekt festgelegt wurden.
Den Lenkrollhalbmesser/Lenkspreizwinkel und Störkrafthebelarm. Wenn das nicht mehr stimmt, führt es zu mehr Verschleiß und vor allem zu schlechterer Fahrbarkeit.
Wer Interesse dran hat "Fahrdynamik in Perfektion" heist das Buch und ist wirklich interessant zu lesen.
Hätte ich den Wagen nicht, wäre ich jetzt neidisch auf alle hier im Forum.
Denn er ist nicht nur schön oder toll ausgestattet und braucht wenig Treibstoff, sondern ein Wunderwerk der Technik.
Und, wer mit seinem Wagen ein ungutes Gefühl hat, wie...
1. Fahren bei Näss auf Fahrbahnmarkierungen führt dazu, das der Wagen in deren Richtung drückt, da der Grip hier deutlich geringer ist. Viel Vorspur!
2. Fahren auf Bodenwelle, wie schon erwähnt, führt zu Gierbewegung. Veränderung der Spur durch Aus- und Einfedern.
3. Auf der Autobahn das Gefühl, der Wagen schwimmt wie Seitenwind der Einfluß nimmt. Das ist ein Mix aus Nachspur und 2.
Achse vermessen lassen, von jemanden, der sein Handwerk versteht (ganz wichtig, denn da kann man sehr viel falsch machen, was alles in dem Buch steht).
Grüße Manuel