Motoröl 0w-20

  • Irgendwo habt ihr ja beide recht. Im kalten Zustand ist das 0W dünner und dadurch fließt es besser/schneller. Im warmen Zustand gibt es dann keinen Unterschied zwischen 0W-30 und 5W-30, richtig?


    Einen deutlichen Unterschied macht das Öl im Kurzstreckenbetrieb aber dennoch, wenn man theoretisch die meiste Zeit mit kaltem Motor durch die Gegend düst und das Öl nicht wirklich auf Temperatur kommt - ergo, Öl die meiste Zeit zu dünn. Was meint ihr dazu?

  • Richtig, "dünner" bedeutet jedoch, dass es besser fließt und nicht automatisch, dass es weniger Kräfte aufnehmen kann.

    Von daher trifft es "dünner" nicht richtig. Wegen der Scheerkräfte muss man tiefer in die Specs des Öles gehen.


    Wenn alle anderen daten gleich wären, wäre das 0W30 dem 5W30 überlegen, weil es eben eine bessere Fließfähigkeit bei -40° hat.

    Diese wird jedoch wenig relevanz für uns haben, denn wer von uns muss schon sein Auto bei -40° anlassen.


    Am Ende können wir mal sammeln, welche Öle überhaupt für unsere Motoren freigegeben sind, denn von dieser würde ich unter keinen umständen abweichen

  • Ist zwar ein wenig Älter der Thread jedoch finde ich 0w20 schon ein Witz (ja auch wenn es die Freigabe erfüllt; ja auch wenn die Motoren besser sind als früher)

    Bei meinem 545e haben sie 0w30 genommen, was ich persönlich immer noch für zu dünnflüssig im Sommer halte.

    Bei meinem E39 528i kommt seit 27 Jahren 5w40 rein. Der Wagen verbraucht keinen Liter Öl trotz des Alters.


    Werde also beim nächsten mal 5w40 benutzen, aber mal schauen wie der dicke sich imm Sommer fährt :)

  • Dünnflüssig ist gut, denn dann kommt es schnell an alle Ecken.


    Nur willst du gleichzeitig eine hohe Scherstabilität. Die siehst du dem Öl aber nicht an und die SAE Klassifizierung (0w-30) Sagt nur was über die Viskosität (also „dünnflüssigkeit) und nichts über die Scherstabilität (Wiederstandsfähigkeit ) aus.

  • Dünnflüssig ist gut, denn dann kommt es schnell an alle Ecken.

    Heißt aber auch gleichzeitig, dass dein Schmierfilm weniger stabil ist.


    Scherstabilität ist ja vor allem Langzeitstabilität, und da sieht es bei schlechten Ölen eher düster aus. Wenn ich mich recht erinnere beinhalten die BMW LL Freigaben auch Anforderungen zur Langzeitstabilität / Scherstabilität.


    Ein gutes Öl hat auch eine nicht allzu hohe Niedrigtemperatur-Viskosität, und kommt auch wenn es generell etwas dicker ist ausreichend schnell überall hin.



    Noch viel wichtiger als die konkrete Ölsorte ist aber in meinen Augen der häufige und frühzeitige Wechsel. Lieber ein mittelpreisiges (aber trotzdem gutes) Öl (wie Ravenol VMO - gibt aber noch viele andere) und häufiger wechseln, anstatt die Speerspitze (bspw. das sehr teure Ravenol RUP) und nur alle 2 Jahre...

    540d xDrive Touring Sophisto-Grau, Luxury Line - 11/2017, I-Stufe S15A-24-03-547, knapp über 100tkm.

  • Stimme dir bei letzterem zu. Ich werde wie bei meinen anderen Fahrzeugen auch jedes Jahr ein Ölservice durchführen ohne einen Eintra, entweder selber machen oder bei Mcoil und co..

    Die Einträge bleiben wie gehabt alle zwei Jahre von BMW.

  • Dünnflüssigkeit sorgt halt dafür, dass es schneller irgendwohin fließen kann.

    Also kurz gesagt, wie lange dauert es nach dem Start des Motors, bis das Öl überall ist, wo es hingehört.


    Die Scherstabilität sorgt im Prinzip dafür, dass die Teile, die durch das Öl getrennt sind nicht verschleißen.


    Also idealerweise sollte das Öl schnell überall hinfließen, aber auch bei hohen Temperaturen dieses Fließverhalten nicht stark ändern und möglichst stark die Bauteile voneinander trennen.


    Aus meiner Sicht sind alle freigegebenen Öle geeignet für unsere Motoren.

    Die Häufigkeit des Wechsels kann man erhöhen, macht aber aus meiner Sicht mehr Sinn, wenn man viel Kurzstrecke fährt.


    Und natürlich immer schön den Motor warmfahren, bevor man ihn fordert. Damit das Öl Betriebstemperatur hat und die Toleranzen nach der Wärmeausdehnung der einzelnen Bauteile passen.

  • Es gibt ja Gebrauchtölanalysen und die sagen ganz klar, dass dünneres Öl bei dafür zugelassenen Motoren einwandfrei funktioniert. Ausnahmen sind Tuning und besonders sportliche Fahrweise.


    Um den Verschleiß zu senken, ist es deutlich wichtiger die Ölwechselintervalle zu verkürzen und Kurzstrecken zu vermeiden.

    BMW 540i 08/18, OPF, Luxury Line, Glacier Silver

  • Mein 530i funktioniert jetzt seit ca. 120.000 km mit dem dünnen Öl, von daher kann es nicht so schlimm sein, auch wenn ich beim letzten Ölwechsel auf das 0w-30 umgestiegen bin.

    G31 530i Touring Luxuryline 12/2018 (Prod. 11/2018)