Alles anzeigenDerzeit sind 57% der deutschen Autobahnen ohne ständiges Tempolimit, 30% sind dauerhaft limitiert, die restlichen 13% fallen unter Baustellen & Co.
Für mich wird die Diskussion leider viel zu häufig zu unsachlich und deutlich zu emotional geführt. Da wird mit imaginären CO2-Einsparungen um sich geworfen, Unfallstatistiken und Analysen, welche allesamt eine viel zu offensichtliche (emotionale) Tendenz in pro/contra Tempolimit haben. Auf der anderen Seite stehen dümmliche Argumente alá "freie Fahrt für freie Bürger" oder "Grünen-Diktatur". Neutralität sucht man vergeblich...
Grundsätzlich bin ich einer intelligenten Regulierung nicht abgeneigt. Wer sehr viel fährt (in meinem Fall sind es "nur" 25tkm / Jahr) und besonders auch mal mehrere Wochen im (geschwindigkeitsbegrenzten) Ausland verbringt, merkt schnell, dass es nicht nur Nachteile hat. Es bleibt aber immer dieses verflixte "ABER".
Natürlich reduziert sich die Emission von Abgasen bei geringeren Geschwindigkeiten
Natürlich sinkt ein Unfallrisiko, welches aus zu großen (Differenz-)Geschwindigkeiten entsteht
Natürlich sinkt der Materialverschleiß (und damit wieder die CO2 Bilanz) bei niedrigeren Geschwindigkeiten
Am Ende steht aber die Frage, welches Tempo denn nun das verträglichste ist? Und da bleibt eigentlich nur eine Antwort: NULL. Und da geht die Diskussion doch direkt weiter...
Was wären vernünftige Regulierungen?
Stupide alles auf 130/120/100km/h zu limitieren ist sicherlich die einfachste. Vielleicht würde die Mehrheit sich auch nach ein bis zwei Jahren damit abgefunden haben. Es würde sogar gut in die heutige politische Landschaft passen, in welcher schnell eine Lösung als die einzig Wahre abgetan wird.
Wieso schaffen wir aber keine intelligente Regelung / Regulierung? Wieso nutzen wir nicht die Technik und lassen bei verkehrsarmen Zeiten auch mehr Geschwindigkeit zu? Bei hohem Verkehrsaufkommen dann gezielt zu limitieren (und dann auch deutlich enger zu kontrollieren) würde die Masse der Leute eher nachvollziehen können, als eine stupide pauschale Limitierung. In Ballungsräumen passiert dies sowieso schon sehr verbreitet - dort ist eher das Problem, dass die Kontrolle meist schwierig ist und die Leute die Tempolimits ignorieren (was ironischerweise wieder zu Staus führt).
Natürlich kostet die notwendige Infrastruktur Geld - aber was kann es besseres geben, als eine dynamische Geschwindigkeitsanpassung und eine moderne Haltung zum Thema Dynamik im Straßenverkehr?
Eine wirklich zufriedenstellende Antwort habe ich bisher nicht gefunden...
P.S. Eine politische Diskussion gehört eigentlich eher in die Plauderecke
Sehr gut geschrieben, AgeC.. Volle zustimmung
Moderat und Flexibel - und dann natürlich mit Kontrolle, denn sonst funzt es eh nicht....
Das die DUH besser sofort als morgen TL möchte (wie die Mehrheit, zu der auch ich noch nie befragt wurde 😉), verwundert doch nicht wirklich jemand, oder? Am liebsten den Verkehr ganz abschaffen anstatt mit 100/50/30 durch die Gegend zu Rasen...
Bei uns wurde nach jahrelangen Kampf gegen Vorschriften (land-/Kreisstrassen dürfen nicht einfach auf 30 gesetzt werden) flächendeckend 30km/h eingeführt, weil ja viele "mit über 50 durch den Ort rasen". Es wurde bewußt das Wörtchen rasen in den Veröffentlichungen gewählt...
Kaum hatten wir die Schilder an jeder Eingangsstrasse, ging der Stenz weiter, da die hippen LastenräderfahrerInnen nun mit 30km/h bedrängt wurden und seitens derselben Gruppe wie zuvor im Ortkern nunmehr 20 oder besser noch Spielstrasse / Verkehrsberühigt (8km/h) auf dem Programm stand, da nun die Bürger mit "immer noch über 30ig durchrasen...". Alles Raser, egal bei welchem Tempo.
Ganz früher waren Raser die, die schneller als 150fuhren und fahren konnten, Porsche oder so...
Das ist mal meine Meinung und Erfahrung u.a. Mit und über DUH.
Aber ich gebe auch gerne zu, das es im Ausland mit Begrenzungen meist viel gechillter zugeht, der Kampf und Egoismus eigentlich nur in D vorherrscht - und ich war früher sehr viel in ganz EU und USA unterwegs...
Allerdings : nachts, 120, vielleicht noch Regen, und dann Belgien, Lux oder F - übel und ätzend.