Getriebe- und Differenzialöl Wechsel

  • Ich habe es auch noch nie verstanden, warum der Motorölwechsel erst bei 30.000km lt. BMW fällig ist . Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, warum bei den ganzen "neuen" Motoren überall 0/30er, 5/30er vorgeschrieben wird?Das hat nicht den Grund damit das Öl schneller bei den Teilen die geschmiert werden sollen ankommt, wie die freundlichen einem immer wieder gerne erzählen. Grund ist viel einfacher, je dünner das Öl ist desto mehr Dreck kann es aufnehmen. Schaut euch einmal das Öl nach 30.000km ( vor Allem bei Diesel ) im kalten Zustand an , ist fast so dick wie früher ein 80/90er Getriebeöl. Und dann wundern sich die Leute warum die Turbos verrecken, nicht weil die Turbos schlecht sind, sondern weil die dünne Ölleitung zum Turbo komplett verstopft ist und kein Öl mehr zum Lager kommt.

    Bei der Automatik ist es das Problem, dass die einzelnen Kupplungen sowie die anderen beweglichen Teile wie Zahnräder usw. vor allem als neuer Abrieb haben und dort ebenfalls mit der Zeit die dünnen Öl Kanäle verstopfen, bzw. die Druckkolben undicht werden lassen. Wie wenn Schleifsand im Öl ist. Es ist zwar in Getriebe ein Ölfilter eingebaut, der hält aber nur die großen Teile zurück, bzw. wenn der einmal so verlegt ist das nichts mehr durchgeht steht sowieso ein Neues Getriebe am Plan. Außerdem unterliegt ein JEDES Öl einen gewissen Alterungsprozess und verliert mit der Zeit seine Viskosität, egal ob billig oder teuer.

    Ich fahre seit ca. 35 Jahren zu 95% nur Autos mit Automatik ( wiel ich zu faul zum kuppeln bin ) und habe immer das Motoröl spätesten ( früher 5-10.000 Km ) heute nach 10 - 15.000 km ( oder spätestens jedes Jahr ) gewechselt und das Automatiköl so ca. nach 60-70.000 km natürlich immer alles mit neuen Filtern und hatte auch noch nie ein Problem mit meinen Autos. Die meisten fuhr ich immer bis 400-500.000 Km, habe aktuell noch einen F07 mit 260.000 Km und einen E38 mit 475.000 Km und beiden haben bis heute keinen Ölverbrauch oder irgendwelche Probleme mit dem Getriebe. Da ich öfters von Wien nach Hamburg muß, und mir die Prozedur am Flughafen auf die Nerven geht, fahre lieber ich mit dem Auto wo gerade die Kennzeichen oben sind und das ist mit allen dreien kein Problem.

    Guter Tipp an alle, spart nicht beim Ölwechseln, es muß nicht das teuerste sein.

    Mit dem Motoröl mache ich es genau so, alle 15.000 mit freigegebenen Öl bei den Filtern nehme ich ausschließlich Markenfilter wie: Mahle, Bosch, Hengst etc. Das Getriebeöl wechsle ich nach Bedarf, da die Fahrweise ja mit entscheidend ist. Sobald es nicht mehr sauber schaltet, mache ich eine sogenannte Spülung mit freigegebenen Öl Für mich ist es keine Spülung sondern nur ein kompletter Wechsel. Ich benutze seit 15 Jahren schon Mannol allerdings nur mit Freigabe. Jeder sollte sich da sein Öl selbst aussuchen.


    Ich erkläre hier nur den groben Ablauf da es genug im Netz zu finden gibt.

    Geht nur zu zweit.


    Ich mache es so:


    Ölschlauch so abklemmen, das der Kühler mit durchgespült wird.


    Starte den Motor im Stand "wichtig" so lange bis Blasen kommen.


    Dann sofort Motor aus.


    Jetzt ist auch die Wanne fast leer.


    Wanne runter neue Wanne anschrauben.


    Bis zum Überlauf füllen.


    Motor starten und permanent weiter einfüllen. Der der im Wagen sitzt schaltet die Gänge rauf, ESP muss natürlich deaktiviert sein.


    Sobald es durchsichtig wird Motor aus. Jetzt sin fast 15 L weg.


    Ölkühler wieder anschließen.


    Motor starten. Öl so lange auffüllen bis Öl an der Einfüllschraube austritt.


    Motor läuft immer noch. Temperatur im Auge behalten. Einmal kurz auf 2000 Touren hochfahren, dient der Entlüftung des Wandlers

    und wieder prüfen ob genug im Getriebe ist.


    Sobald es am Überlauf raus kommt Verschlussschraube rein, der Motor läuft immer noch schön im Stand!


    Erst wenn Schraube drin ist Motor aus.


    Warten bis die Schraube die gleiche Temperatur hat.


    Mit Drehmoment festziehen und Adaption zurück setzen.


    Jetzt schaltet es wieder butterweich und man kann mit einem breitem Grinsen durch die Gegend fahren! :thumbsup:

  • Grüße, hab keine Spülung gemacht, nur Öl abgelassen, neue Ölwanne verbaut und wieder "aufgefüllt". Hab den 5er erst Anfang März 22 gekauft und der Getriebeölwechsel war mir persönlich wichtig, dass zumindest mal ein Getriebeservice gemacht wird. Ich werde sicher irgendwann noch eine Spülung machen lassen, da das Öl schon recht dunkel aussah, allerdings fahre ich nicht viel und mit dem Ergebnis vom Wechsel bin ich erstmal zufrieden.

  • Ohne Spülung bleibt der Dreck ja drin und nur das, welches sich in der Wanne gefangen hat, kommt dabei raus.
    Deswegen ist die Spülung auch so sinnvoll und man sieht während des Spülvorgangs, wie das Öl immer heller wird, weil der Dreck eben komplett raus kommt.

    Die Wanne muss dann auch nochmal gewechselt werden, also hast Du vollen Preis und halben Effekt erzielt.

    Wirst staunen, wie schnell Dein Öl wieder dreckig aussieht.

    Gruss


    australia



    ____________________________

    G32 640ix Bluestone


    Wer die Suche erfolgreich ignoriert, muss sich nicht wundern, wenn die Antworten nicht mundgerecht serviert werden.


    Autoscooter sind die einzig zu akzeptierenden E Autos :thumbsup:

  • Das meinte ich auch damit.

    Bei mir wird es mit Spülung getauscht.

    Gruss


    australia



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    G32 640ix Bluestone


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  • Naja, man muss aber irgendwo auch die Kirche etwas im Dorf lassen.


    Wird das Öl dunkler, tut es exakt das, was es soll - Fremdpartikel in der Schwebe halten und zum Filter führen. Würde ich nach mehreren tausend Kilometern Laufleistung fast neuwertiges Öl ablassen, wäre das deutlich kritischer. Denn dann sitzt der Dreck immernoch am Bauteil / in der Wanne / an den Schmierstellen und wird nicht vom Öl umschlossen und zum Filter abgetragen.


    Den Dreck, den ihr beim Ablassen seht, stammt in der Masse von den Planetenradsatzkupplungen und genau bei denen ist es immens wichtig, dass der Abrieb aus dem Reibbelag stetig ausgespült wird. Ansonsten führt dies unweigerlich zur Verglasung der Reibflächen, mit entsprechendem Reibwertabfall und daraus resultierenden Effekten.

    Sind die Additive im Öl (Dispergentien/Detergentien), welche für das "umschließend" der Verunreinigungen zuständig sind, allerdings über Laufzeit gesättigt, tritt genau dieser Effekt auf. Das Getriebe schaltet ruppiger, da die Reibwerte der Kupplungen nicht mehr passen (Reibwertsprünge, "Rupfen"). Dies passiert im technisch kritischen Maße allerdings wirklich erst seeeehr spät. Erste spürbare Effekte treten meist nur im kalten Betriebszustand auf und sind technisch unbedenklich, denn auch die Additive benötige eine Betriebstemperatur.


    Es ist also sinnvoll, möglichst viel Dreck auszuspülen - klinisch rein muss es aber nicht werden. Dieser Effekt hält nur wenige tausend Kilometer an und ist technisch nicht notwendig.

    BMW 525d Touring | Luxury-Line | sDrive | iDrive 6 | EZ 10/2017
    ...fehlende Zylinder wurden durch zwei Turbolader ersetzt... :m0013:

  • Moin zusammen,


    BMW sagt ja offiziell, dass das Getrieböl eine sogenannte "Lifetime-Füllung" hat.

    Aus Erfahrung kann ich sagen, das können wir getrost "knicken".

    Genau hier wird es interessant, wenn der Hersteller der Fahrzeuge dem Kunden gegenüber aussagt, was der Lebenszyklus des Öls etc. des Getriebeherstellers, dessen dieser zukauft, vorgibt...


    Laut (in)offizieller Aussage von ZF, sollte eine Getriebeölspülung (inkl. Getriebeöl-/Getriebeölwannen-Tausch & Dichtungsteiletausch) alle 70.000Km-80.000Km erfolgen.

    (Je nachdem WIE DAS FAHRZEUG BEWEGT WURDE.)


    Also halten wir fest, dass ein Life-Cycle-Impulse des verbauten Automatikgetriebes, aus Sicht von BMW, ganz grob 70.000Km bis 100.000Km bedeutet.

    Wer sein Fahrzeug also darüber hinaus, ohne böse Überraschungen fahren möchte, der lässt alle 70K-80K Km bei ZF einen Getriebeöl-Service inkl. Spülung durchführen.


    P.S.:

    Es gibt Nutzer, die 150.000Km+ ohne Probleme mit ihren Getrieben fahren, und es gibt Nutzer, die nach 100.000Km Probleme feststellen (oder früher).

    Lange Rede, kurzer Sinn, hat der Fahrzeughersteller nicht selbst die Getriebe entwickelt und gebaut, dann fragt bei den Getriebeherstellern nach, wenn die es nicht wissen, wer dann?!

  • Ich hab noch einen F31 320er von 2016 der jetzt 130.000 weg hat und immer noch gut schaltet. Das Differenzialöl sah auch noch gut aus. Durchsichtig gelb. Das Automatik Öl hatte ich schon vor einem Jahr gekauft. Ich wechsle nur noch wenn der Automat nicht 100 prozentig sauber schaltet. Der 5er G30 hat erst 65.000 weg und schaltet auch noch top. Die Fahrweise ist natürlich auch mit entscheidend. Deshalb achte ich bei der Probefahrt penibel auf das Schaltverhalten. Das Differenzial-Getriebe am 3er war übrigens undicht. Es stellte sich bei der Prüfung heraus, daß es überfüllt war. 0,5 Liter liefen raus und war bei 110.000 total sauber. Ich mache diese Kleinigkeiten selbst. Allerdings habe ich noch nie eine Kurbelwelle beim 6 Zylinder gewechselt. Nur beim 4 Zylinder, aber nur aus Interesse. Lohnt eigentlich nicht. Da das Werkzeug auch noch richtig reinhaut. Ach ja den 3er fährt meine Frau defensiv. Vielleicht liegt es auch daran.