Beiträge von Toelke

    Schön erklärt. Kleine Korrektur: der Festsattel neigt prinzipiell mehr zum Quietschen, da er überbestimmter ist als der Schwimmsattel. Der Vorteil ist das schnellere Ansprechen und natürlich die größere Bremskraft. Der betriebene Aufwand, die Festsättel ruhig zu stellen ist wirklich enorm (komme von einem Tier1 Bremsenlieferant), letztendlich sind auftretende Geräusche technisch bedingt durch das Zusammenspiel der Bremse und der Radaufhängungen / Anbindung an die Karosserie und können nicht gänzlich ausgeschlossen werden.


    Das Ankleben der Beläge dient in erster Linie zum Minimieren der Restmomente. Sprich die Beläge sollen aktiv von der Scheibe zurückgezogen werden, wenn die Bremse gelöst wird, dies ist Bestandteil der Verbrauchs- / CO2 Optimierung.

    Da darf man nicht weiter drüber nachdenken, was im OES Bereich für Geld verdient wird durch die Autohersteller.... Klar die Vertriebsschiene muss organisiert werden und die Lieferfähigkeit viele Jahre auch nach EOP sichergestellt werden, aber von ca. 40EUR (für einen Satz Beläge im Festsattel in der Erstausrüstung ohne MWSt) bis 516EUR Preis für das Ersatzteil beim Freundlichen ist es eine weite Spanne...

    Also mit dem Graphit wäre ich vorsichtig… Das Problem der vermehrten Geräusche kommt eher aus Leichtbau an Bremssätteln und Achsschenkeln und den damit verbundenen Resonanzen/Vibrationen. Die Hersteller experimentieren mit Slots (Schlitzen) und Chamfern (Abschrägungen) an den Belägen, Dämpfungsmaterialen (Shims) auf der Rückseite oder aber Zusatzmassen an den Gussteilen der Bremssättel. Nachträglich aber die Beläge aufzubohren und mit Graphit zu füllen ändert die aufwendig erprobte Reibpaarung, verändert die wirksame Fläche des Belages und ist aus ökologischen Gründen auch fraglich.

    Verbannt wurde übrigens in den letzten Jahren Kupfer aus den Belägen, Graphit/Kohle ist meines Wissens nach konstant.

    Kommt halt auch drauf an, welcher Motor / welche Bremse?

    Ich als Pendler beobachte da eine Korrelation zur geographischen Lage, in den östlichen Bundesländern wird das Rechtsfahrgebot deutlich besser eingehalten als in den westlichen. Keine Ahnung, warum manche glauben, immer mindestens in der Mitte fahren zu müssen. Genauso ist in selbigen Gebieten die Angst vor hoher Differenzgeschwindigkeit verbreitet. Fahren rechts LKW mit 90, kann man maximal mit 110 dran vorbeifahren, um dann bei rechts freier Strecke auf 130 zu beschleunigen. Könnte jetzt noch was zu „Kurven“ auf Autobahnen schreiben, lasse das aber lieber.